Schutzkonzept verabschiedet

Nachricht Burgdorf, 05. Juli 2024
Foto: Henrik Heinicke

Auch in der evangelischen Kirche und der Diakonie haben Menschen sexualisierte Gewalt erlitten. Das hat nicht zuletzt eine umfangreiche wissenschaftliche Studie gezeigt. Vor diesem Hintergrund setzt die hannoversche Landeskirche konsequent auf Prävention, Intervention, Hilfe und Aufarbeitung. Die Kirchengemeinden sind dazu angehalten, ein Schutzkonzept zu entwickeln und umzusetzen. Der Kirchenvorstand der St. Pankratius-Kirchengemeinde hat ein entsprechendes Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt nun verabschiedet.

„Als Kirchengemeinde übernehmen wir Verantwortung für unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sowie für Teilnehmende und Schutzbefohlene“, erklärt Pastorin Friederike Grote. Zudem wirbt sie für einen achtsamen Umgang miteinander.

Der Kirchenvorstand hat sich in den letzten Monaten intensiv mit dem Thema Prävention sexualisierter Gewalt auseinandergesetzt. Unterstützt wurde die Kirchengemeinde dabei von den Kirchenkreisen Burgdorf und Burgwedel-Langenhagen. Eine interdisziplinäre Steuerungsgruppe unter der Leitung von Superintendentin Sabine Preuschoff hat ein Muster-Schutzkonzept entwickelt. Darauf konnte eine Arbeitsgruppe aus der Kirchengemeinde zurückgreifen und eine Risiko- und Ressourcen-Analyse vornehmen. Zudem warf sie dabei einen genauen Blick auf Gebäude, Veranstaltungen und Personengruppen. Die daraus gezogenen Schlüsse werden nun umgesetzt und regelmäßig überprüft.

In diesem Haus gestalten wir das Leben gemeinsam.
Alle sollen gern hier sein.
Keine tut der anderen weh, auch nicht mit Worten.
Niemand wird zu etwas gezwungen, was er nicht machen will.
Ein „Nein“ ist ein „Nein“. Das wird beachtet.
Wir sind alle Kinder Gottes.
Wir haben ein Recht darauf, ohne Sorgen hier zu sein.

In der Kirchengemeinde sollen sich Menschen wohlfühlen. Das drückt ein Schild aus, das in den Häusern der Kirchengemeinde angebracht wurde. Bewusst hat sich die Arbeitsgruppe dafür entschieden, für diese Aussagen einfache Sprache zu verwenden: Zur Prävention gehört es, dass alle ehrenamtlich und beruflich Tätigen für dieses Thema sensibilisiert werden.

Daher sind alle, die als Mitarbeitende der Kirchengemeinde im intensiveren Kontakt mit Menschen stehen, verpflichtet, an einer Schulung teilzunehmen, gegebenenfalls ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen und eine Selbstverpflichtung zu unterschreiben. „Wir möchten unseren Beitrag dazu leisten, dass sich alle Menschen in der Kirche sicher fühlen und sexualisierte Gewalt hier keinen Ort hat“, ergänzt Pastor Henrik Heinicke.